Während des Bebens, wir waren ca 30km vom Epizentrum entfernt, fuhr ich gerade durch die Berge kurz vor Zakros. Es hat sich angefühlt als wäre mir grade das Auto zerbrochen, ganz schwammig. Wir hielten sofort an und rätselten erst, was das sein könnte, begriffen aber ziemlich schnell, das es ein Erdbeben war, wir konnten die Telegrafenmasten und Stromleitungen noch schwanken sehen.
Die Ausgrabungsstätte des Palastes in Zakros ist auf jeden Fall einen Ausflug wert, so alte Palastreste (ca. 4000 Jahre alt) kann man selten sehen, geschweige denn darin herumlaufen.
Der minoische Palast von Kato Zakros auf Kreta, mit seiner Grundfläche von 4.500 Quadratmetern, ist der kleinste und abgelegenste seiner Art und nimmt nur ein Fünftel der Fläche von Knossos ein. Die zugehörige Stadt, die wahrscheinlich “Dikta” hieß, fungierte einst als bedeutendes Handelszentrum und als minoisches “Tor in den Osten”. Ihre Entdeckung war eher ein Zufallsfund.
Während sie ihre Felder in der fruchtbaren Schwemmlandebene pflügten, stießen Bauern aus Epano Zakros immer wieder auf präzise behauene Steinquader und bemalte Keramik. Dies führte zu ersten Forschungen im Frühjahr 1901 durch die British School at Athens unter der Leitung des Archäologen D.G. Hogarth, bei denen zwölf minoische Gebäude freigelegt wurden.
Als Nikolaos Platon die Ausgrabungen 1961 fortsetzte, vermutete man zunächst, eine minoische Handelsstadt entdeckt zu haben, ähnlich wie Roussolakos bei Palekastro. Im Laufe der Ausgrabungen stießen die Forscher jedoch auf den vierten minoischen Palast neben Knossos, Malia und Phaistos.
Der Palast war nahezu unberührt und nur teilweise geplündert. In den verwinkelten Wohnhäusern rund um den Palast wurden luxuriöse Tongefäße und kostbare Kristallvasen gefunden. Die wohlhabende Handelsstadt war ursprünglich ein minoisches Dorf, zu dem später Palast und Handelshafen hinzukamen.
Kato Zakros ist seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. bewohnt, wie die Bestattungen in der Zakros-Schlucht aus der frühminoischen Zeit (FM II, 2.700 – 2.300 v. Chr.) belegen. Es wird angenommen, dass die Schlucht gleichzeitig als “alte Straße” diente. Die heute sichtbaren Überreste von Palästen und Häusern stammen aus der spätminoischen Zeit, zwischen 1.600 und 1.450 v. Chr.
Der Handel mit dem Orient ließ die Hafenstadt einst schnell prosperieren. In Wohnhäusern aus der mittelminoischen Zeit (MM I B und MM II, 1.900 – 1.700 v. Chr.) wurden Reste ägyptischer Fayence gefunden. Aus dieser grün-blau glasierten ägyptischen Fayence wurden unter anderem Kacheln, Vasen und Götterfiguren hergestellt. Um 1.900 v. Chr. wurde ein erstes Palastgebäude errichtet.
Der Hafen von Kato Zakros, ebenso wie der Hafen von Palekastro, diente einst als strategische Basis für den Handel mit Ägypten und den orientalischen Staaten. Es wird vermutet, dass hier auch ein Stützpunkt der minoischen Flotte mit Besatzung lag.